Zur Startseite gehen

Der Handeinzug: Die Kunst der Bürstenmacher

MAGAZIN

Eine gute Bürste entsteht in alter Handwerkstradition und setzt sich dank natürlicher Materialien in ihrer Funktion und Beschaffenheit von industrieller Massenware ab.

Die klassische Methode des Handeinzugs beherrschen heute nur noch wenige Menschen. Hierbei wird der Besatz, also die Fasern oder Tierhaare wie beispielsweise Wildschweinborsten, noch händisch in den Holzkörper der Bürste eingefädelt. Dieser ist meist zweigeteilt - bestehend aus einem Deckel und einer konisch gelochten Unterseite. Letztere wird Loch für Loch unter Zuhilfenahme eines Drahtes mit Bündeln des Besatzmaterials bestückt. Am Ende des Prozesses wird der Deckel aufgesetzt, um den Einziehdraht zu verbergen. Jedoch: Heutzutage verzichten einige Bürstenmacher auf den letzten Arbeitsschritt, um die schöne Handarbeit sichtbar zu lassen.

Die Arbeitsschritte des Bürstenmachers

1. Der Draht wird durch das Anfangsloch des Bürstenkörpers geführt und eine Schlaufe für das erste Bündel an Haaren, Borsten oder Fasern wird gelegt.

2. Der Besatz wird mit Hilfe einer sogenannten Bürstenabteilmaschine gleichmäßig gebündelt. Wichtig dabei ist, die passende Menge an Besatzmaterial abzutrennen, damit sich das Büschel im konischen Loch selbst festzieht. Ein zu dünnes Bündel fiele durch das Loch hindurch, ein zu dickes würde nicht hineinpassen.

3. Das Bündel wird mittig in die Drahtschlinge gelegt und in den Bürstenkörper gezogen.

4. Loch für Loch werden die Arbeitsschritte wiederholt, bis letztlich der gesamte Bürstenkörper mit dem Besatzmaterial bestückt ist. An der Rückseite entsteht dadurch ein Muster aus Draht, das einer Stoffnaht ähnelt.

5. Der Draht wird fest fixiert, damit er sich später nicht lösen kann.

6. Der Deckel wird aufgesetzt, so dass der Draht nicht mehr sichtbar ist.